Arbeiten unter Druckluft - was heißt das eigentlich? Clip zum bergmännischen Tunnelvortrieb

Unter der verkehrsreichen Kreuzung Platz der Republik werden die letzten Meter in beiden Tunnelröhren bergmännisch hergestellt, da die Wand des unterirdischen Anschlussbauwerks aus den 1970er Jahren nicht von der Tunnelbohrmaschine durchfahren werden kann. Diese Arbeiten werden mittels Bagger- und Stemmarbeiten verrichtet.

Eine Besonderheit hierbei ist das Arbeiten unter Druckluft - aber was heißt das eigentlich, unter Druckluft zu arbeiten? Wie fühlt es sich an, 14 Meter unter dem Platz der Republik einen Tunnel unter Druckluft herzustellen? Antworten darauf gibt der Clip zum bergmännischen Vortrieb!

Mit dem erfolgreich Abschluss der maschinellen Tunnelvortriebe wurde im Projekt ein wichtiger Zwischenmeilenstein erreicht. Beide Vortriebe verliefen ohne Setzungen und Hebungen und zeigen, dass maschineller Tunnelbau in Frankfurt gut funktioniert. Doch auch nach Abschluss der maschinellen Vortriebe gehen die Arbeiten unter Tage weiter, denn unter dem Platz der Republik werden in beiden Röhren die letzten Meter bis zum Bestandsbauwerk – hier wendet die U5 aktuell – in bergmännischer Bauweise sozusagen mit Hammer und Pike und Kleingerät hergestellt.

Das Besondere dabei ist, dass die Tunnelbauer unter Druckluft arbeiten: Indem ein Luftdruck erzeugt wird, der dem Druck des von außen anstehenden Grundwassers entspricht, dringt kein Wasser in den Arbeitsbereich ein. Zusätzlich zur Druckluft wurde der Boden rund um das Anschlussbauwerk vereist und es ist ein lokal begrenzter, wasserdichter Frostkörper entstanden – so sind die Tunnelbauer bei ihren Arbeiten unter Tage doppelt vor eindringendem Boden und Grundwasser abgesichert.

Mithilfe eines Tunnelbaggers wird der anstehende Boden Abschlag für Abschlag in kleinteiligen Arbeitsschritten entfernt. Anschließend wird der entstandene Hohlraum mit Bewehrungsmatten aus Stahl und Spritzbeton, der sogenannten Außenschale gesichert, bevor der nächste Abschlag ausgebrochen wird. So entsteht nach und nach der Tunnel bis zur Betonwand des Bestandsbauwerks. Insgesamt arbeiten 28 Tunnelbauer im 24/7-Schichtbetrieb.

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