Stadtbahn Europaviertel: Ein Projekt mit Pioniercharakter

Die rund 850 Meter von der Startbaugrube in der Europa-Allee bis zum Anschluss unter dem Platz der Republik sind baulich komplex, denn auf dieser relativ kurzen Strecke werden viele spezielle Verfahren des Ingenieur- und Tiefbaus eingesetzt. So zum Beispiel: Schlitzwände zur Baugrubensicherung, Vereisung des Bodens im Bereich des Anschlusses, erstmaliger Einsatz einer Tunnelbohrmaschine in Frankfurt und bergmännischer Tunnelvortrieb unter Druckluft.

Ein Pionierprojekt mit zwei Premieren im Frankfurter Untergrund

Im Projekt „Stadtbahn Europaviertel“ kommt vieles zum Einsatz, was im Tunnelbau technisch machbar ist. Und dazu zählen auch zwei erfolgreiche Premieren im Frankfurter Untergrund: Zum ersten Mal wird in Frankfurt ein maschineller Tunnelvortrieb eingesetzt. Und auch der bergmännische Vortrieb unter Druckluft im Bereich des Anschlusses am Platz der Republik, einem der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte der Stadt, ist ein Novum. Beide Tunnelbauverfahren wurden sicher durchgeführt und die Ergebnisse des sehr engmaschigen Monitorings zeigen, dass nahezu keine Setzungen oder Hebungen auftraten.

Das Projekt „Stadtbahn Europaviertel“ zeigt, was heutzutage beim innerstädtischen Tunnelbau technisch alles möglich ist, und alle Beteiligten konnten mit dem maschinellen und dem bergmännischen Vortrieb viele wichtige Erfahrungen und Know-How im Frankfurter Untergrund sammeln – auch für mögliche kommende Projekte.

Die Herausforderungen: Geologie, Grundwasser und Logistik

Herausforderungen sind dabei vor allem die heterogenen geologischen Verhältnisse im Projektgebiet aus Sanden, Kiesen und Ton. Der Umgang mit dem anstehenden Grundwasser, einer der schwierigsten technischen Themenkomplexe bei der Planung und Ausführung des Projektes, für den seitens der Genehmigungsbehörde hohe Auflagen gelten. Und die logistische Abwicklung des Großprojekts, denn die Stadtbahn Europaviertel entsteht mitten in der Innenstadt mit vielen Hochbauten drumherum.