FAQ "Stadtbahn Europaviertel"

Projekt "Stadtbahn Europaviertel" allgemein

Mit dem Europaviertel in Frankfurt entsteht ein neues innerstädtisches Quartier, in dem 30.000 Menschen Raum zum Leben und Arbeiten finden. Mit städtebaulicher Großzügigkeit, moderner Infrastruktur und optimaler Verkehrsanbindung bietet dieser jüngste Frankfurter Stadtteil hohe Lebensqualität.

Das Europaviertel wird bestens an den ÖPNV angebunden sein. Die Verlängerung der Stadtbahnlinie U5 soll gewährleisten, dass das Europaviertel rasch zu Frankfurt gehört und jederzeit schnell erreichbar ist. Verantwortlich für Planung und Bau der circa 2,7 Kilometer langen neuen Stadtbahnlinie mit den vier Stationen „Güterplatz“, „Emser Brücke“, „Europagarten“ und „Wohnpark“ ist die Stadtbahn Entwicklung und Verkehrsinfrastrukturprojekte Frankfurt GmbH (SBEV).

Die Neubaustrecke wird 4 Haltepunkte bekommen: die unterirdische Station „Güterplatz“ sowie drei oberirdische Stationen „Emser Brücke“, „Europagarten“ und „Wohnpark“. Die Namen der Haltestellen sind derzeit reine Arbeitstitel.

Der komplett unterirdische Verlauf der Stadtbahn war in den Anfängen die favorisierte Lösung. Als bei der weiteren Planung jedoch erstmalig die Kosten absehbar wurden, stellte man fest, dass diese Kosten weder durch Fördermittel des Bundes und des Landes noch der Stadt Frankfurt am Main oder der VGF gedeckt werden können. Daher wurde die Stadtbahn teiloberirdisch geplant.

Im Bereich der späteren Station „Güterplatz“ fanden bereits im Zeitraum 2014 bis 2015 vorgezogene Maßnahmen zur Baufeldfreimachung statt. Hier wurden sämtliche im Baugrund vorhandenen Ver- und Entsorgungstrassen (Gas-, Wasser-, Strom- und Telekommunikationsleitungen sowie Abwasserkanäle) verlegt sowie Bäume umgepflanzt. Selbiges erfolgte ab Anfang 2016 im Bereich der Europa-Allee zwischen Skyline Plaza und Emser Brücke (Boulevard Ost). Parallel liefen das Planfeststellungsverfahren und die Ausführungsplanung. Die Hauptbaumaßahme (Rohbau unterirdischer Streckenabschnitt einschließlich Tunnelbau und Station „Güterplatz“) startet Anfang 2017 und dauert voraussichtlich bis Ende 2027. Ab 2024 beginnen die Baumaßnahmen für den oberirdischen Streckenabschnitt, einschließlich Ausbau des Tunnels Europagarten.  

Bevor die Baumaßnahmen starten können, müssen die einzelnen Leistungspakete öffentlich ausgeschrieben werden. Die Ausschreibung einschließlich der Prüfung der Angebote nimmt ebenfalls Zeit in Anspruch. Es werden verschiedene Gewerke (verschiedene Bauleistungsbereiche, wie z.B. unterirdische Station „Güterplatz“, Tunnelbau geschlossene Bauweise, Tunnelbau offene Bauweise, Anschlussbauwerk Platz der Republik,…) die teilweise voneinander abhängen, gebaut. Zum Beispiel kann die Station „Güterplatz“ erst hergestellt werden, wenn beide Tunnelröhren aufgefahren sind. Allein das Auffahren der beiden eingleisigen Tunnelröhren nimmt mit Herstellung der Baugrube, Anlieferung und Aufbau der Tunnelbohrmaschine und tatsächlicher Betriebszeit voraussichtlich zwei Jahre in Anspruch. Der Tunnel in offener Bauweise und die Rampe im Boulevard Ost können erst hergestellt werden, wenn die Tunnelbohrmaschine wieder vollständig demontiert ist. Um die Bauzeiten des Projekts zu optimieren, laufen mögliche Baumaßnahmen parallel.

Nach derzeitigem Stand ist mit einer Inbetriebnahme im Laufe des Jahres 2027 zu rechnen.

Eine Inbetriebnahme von fertig gestellten Teilabschnitten ist nicht möglich. Die Strecke kann nur als „Ganzes“ vom Anschluss am Platz der Republik bis zur Endhaltestelle „Wohnpark“ in Betrieb genommen werden.

Gebäudeschäden durch Grundwasserentspannung oder den Tunnelbau sind nicht zu erwarten. Zur Absicherung wurde vorab eine Beweissicherung an Gebäuden vorgenommen, außerdem wird während der Baumaßnahme ein umfangreiches Monitoring durchgeführt.

Zum ersten Mal wurde in Frankfurt ein maschineller Tunnelvortrieb eingesetzt: Der Vortrieb beider Röhren verlief sicher und wurde erfolgreich abgeschlossen. Die Ergebnisse des sehr engmaschigen Monitorings zeigen, dass nahezu keine Setzungen oder Hebungen auftraten.

Die Station „Güterplatz“, der Notausstieg am Platz der Republik und der Übergang des geschlossenen Tunnels in die Rampe werden in offener Bauweise hergestellt. Die Baugrube der Station „Güterplatz“ ist am tiefsten Punkt 24 Meter tief. Hier werden sogenannte Grundwasserentspannungsbrunnen errichtet. Das Wasser wird über Sammelleitungen zur Reinigungsanlage gepumpt und anschließend gereinigt über eine Leitungstrasse in den Main eingeleitet. Bei dem gewählten Tunnelbohrverfahren muss kein Grundwasser bei der Tunnelherstellung entnommen werden. Der Grundwasserspiegel wird nicht abgesenkt.

Das Erdmaterial aus dem Tunnelbau und aus der Baugrube der Station „Güterplatz“ wird verladen und vom Entsorger für die Weiterverwertung aufbereitet. So wurde der Aushub vom Tunnelbau z.B. zur Auffüllung eines Tagebauberkwerks im Osten Deutschlands verwendet.

Das Absenkungsgebiet hat einen Absenkungsbetrag von 0,25 Metern und ist für die Vegetation aufgrund der zeitlichen Begrenztheit als nicht relevant angesehen. In diesem Bereich finden sich keine naturrechtlich geschützten Biotope. Für Baumbestände und Grünflächen ist kein nachhaltiger Schaden zu erwarten. 

Über das aktuelle Baugeschehen informiert Sie unser Bautagebuch unter www.sbev-frankfurt.de. Gerne können Sie uns auch unter 0171 / 862 41 85 anrufen oder eine Email an info(at)@sbev-frankfurt.de schicken

Bei Interesse an einer Besichtigung der Baustelle wenden Sie sich bitte an info(at)sbev-frankfurt.de. Vielen Dank!

Der Hauptanteil der Finanzierung wird durch Fördermittel des Landes und des Bundes erbracht, einen weiteren Großteil übernimmt die Stadt Frankfurt. Die Restmittel bestreitet die VGF. 

Güterplatz

Zuerst wird der Baugrubenverbau in Form von Schlitzwänden hergestellt. Diese müssen verformungsarm und annährend wasserdicht sein. Bevor die Baugrube ausgehoben wird, passiert die Tunnelbohrmaschine zweimal die Station „Güterplatz“ („Tunnel Nord“ und „Tunnel Süd“) und durchfährt dabei speziell vorbereitete Wandbereiche der Baugrubenumschließung. Erst dann wird die Baugrube vertikal in mehreren Abschnitten ausgehoben und die innerhalb der Baugrubenumschließung liegenden Tunnelröhren zurückgebaut. Danach erfolgt die Herstellung des eigentlichen Bauwerks. 

Seit Sommer 2022 entsteht auf dem Baufeld "Güterplatz" eine der tiefsten Baugruben Frankfurts: Zwischen Hafenstraße und Frankenallee wird auf rund 180 Metern Länge die im Mittel 30 Meter breite und 24 Meter tiefe Baugrube für die zukünftige Stadtbahnstation „Güterplatz“ ausgehoben. In Zusammenhang mit den Aushubarbeiten werden in erster Linie Aushub-, Bewehrungs- und Schalarbeiten sowie Betonage- und Stemmarbeiten durchgeführt. Weitere Informationen finden Sie auch in der Anliegerinformation "Aushub und Bau der Station Güterplatz". Und im Bautagebuch informieren wir Sie über das aktuelle Baugeschehen.

Die Arbeiten werden in der Regel werktags in der Zeit von 07 bis 20 Uhr ausgeführt. 

In Ausnahmefällen wird es aus technischen Gründen notwendig sein, bei der zuständigen Aufsichtsbehörde verlängerte Arbeitszeiten zu beantragen. Dies ist zum Beispiel notwendig, wenn Großbauteile betoniert werden, da eine begonnene Betonage ohne Unterbrechung erfolgen muss. Über diese Ausnahmen werden wir rechtzeitig informieren. 

Nein, denn bei den „Piep“-Geräuschen handelt es sich um akustische Warnsignale, die verhindern sollen, dass sich Personen in Gefahrbereiche bewegen.  

Von unterschiedlichen Baumaschinen gehen unterschiedliche Gefährdungspotenziale aus (z.B. ein eingeschränktes Sichtfeld) und jede Baumaschine hat sozusagen ein anderes Gefährdungspotential. Daher rühren auch die differenzierten Warneinrichtungen, die von den Unfallkassen ausdrücklich gefordert und den gesetzlichen Vorschriften entsprechend dimensioniert und der baustellenspezifischen Situation angepasst sind. 

Europa-Allee

Nein. Die ursrpüngliche Verkehrsführung wird nach Fertigstellung des Projekts "Stadtbahn Europaviertel" wieder hergestellt. D.h., dass die Straßen wieder in Richtung Mitte der Europa-Allee verlegt und die Gehwege wieder verbreitert werden. Es werden auch wieder Bäume gepflanzt.

Nach Herstellung der Station „Güterplatz“ und vollständiger Verfüllung der Baugrube sowie Rückverlegung von Ver- und Entsorgungs- sowie Telekommunikationsleitungen wird der Straßenquerschnitt wieder hergestellt. Nach derzeitiger Planung ist der Bereich führestens 2027 wieder befahrbar.

Im Bereich der späteren Station „Güterplatz“ fanden bereits im Zeitraum 2014 bis 2015 vorgezogene Maßnahmen zur Baufeldfreimachung statt. Hier wurden sämtliche im Baugrund vorhandenen Ver- und Entsorgungstrassen (Gas-, Wasser-, Strom- und Telekommunikationsleitungen sowie Abwasserkanäle) verlegt sowie Bäume umgepflanzt. Selbiges erfolgte ab Anfang 2016 im Bereich der Europa-Allee zwischen Skyline Plaza und Emser Brücke (Boulevard Ost). Parallel liefen das Planfeststellungsverfahren und die Ausführungsplanung. Die Hauptbaumaßahme (Rohbau unterirdischer Streckenabschnitt einschließlich Tunnelbau und Station „Güterplatz“) startet Anfang 2017 und dauert bis voraussichtlich Ende 2027. Ab voraussichtlich 2024 beginnen die Baumaßnahmen für den oberirdischen Streckenabschnitt, einschließlich Ausbau des Tunnels Europagarten.  

Der komplett unterirdische Verlauf der Stadtbahn war in den Anfängen die favorisierte Lösung, daher konnte bei der Erschließung der Europa-Allee (östlich der Emser Brücke) im Jahr 2006, die teiloberirdische Streckenführung der Stadtbahn nicht berücksichtigt werden. Westlich der Emser Brücke, wo die Infrastruktur erst ab 2010 hergestellt wurde, konnte die oberirdische Streckenführung berücksichtigt werden. 

Alle Immissionsgrenzwerte der 16. BlmSchV werden eingehalten. Der Gesamtverkehrslärm ist vom Straßenverkehr geprägt, der Schienenverkehr führt nicht zu einer kritischen Lärmzunahme. Um Schwingungsemissionen zu verringern werden elastische Schienenlager verbaut. Die herzustellende Gleisanlage als „Rasengleis“ trägt zudem zur Lärmminderung bei.

Der Tunnel Europagarten wird im Zuge der Herstellung des oberirdischen Streckenabschnittes ab voraussichtlich 2024 ausgebaut. 

Tunnelbau

Das Auffahren der beiden Tunnelröhren wird laut Plan etwa 12 Monate dauern. Dazu kommt die Dauer für das Montieren der gesamten Maschine, das Zurückziehen der Maschine aus der ersten Röhre und das Umsetzen der Maschine für die Herstellung der zweiten Röhre. Laut Planung wird der Einsatz der Tunnelbohrmaschine voraussichtlich 2021 abgeschlossen sein.

Der Tunnel wird in offener und geschlossener Bauweise hergestellt. Bei der offenen Bauweise (ab Startbaugrube bis zur Rampe, Höhe Europa-Allee 37 bis 57) wird eine lange Trogbaugrube ausgehoben, die am Ende der Arbeiten wieder mit einem Stahlbetondeckel geschlossen wird. Bei der geschlossenen Bauweise wird der Tunnel mit einer Tunnelbohrmaschine hergestellt. Die Länge der zwei eingleisigen aufzufahrenden Tunnelröhren beträgt jeweils circa 850 Meter. Die Tunnelröhren haben einen Innendurchmesser von 5,90 Metern und eine Außendurchmesser von 7,15 Metern. Die Röhren werden von Westen nach Osten aufgefahren. Beginnend von der Startbaugrube in der Europa-Allee (Höhe 31 bis 37) wird zuerst der „Tunnel Süd“ aufgefahren und endet im bereits bestehenden Anschlussbauwerk am Platz der Republik. Dort wird die Tunnelvortriebsmaschine in Teilen wieder abgebaut und durch den vorhandenen Tunnel zurückgezogen. Nach Wiederaufbau der Maschine wird der „Tunnel Nord“ ebenso aufgefahren. Insgesamt, mit Montage- und Umsetzzeiten, wird die Tunnelvortriebsmaschine circa 2 Jahre vor Ort sein, wobei das reine Auffahren der Tunnelröhren voraussichtlich 12 Monate beträgt. Die Auffahrarbeiten werden an 24 Stunden sieben Tage die Woche erfolgen.

Die Realisierung eines solchen Großprojektes erfolgt leider nicht geräuschlos. Es werden aber alle möglichen Maßnahmen ergriffen, um die Lärmbelästigung für Anwohner möglichst gering zu halten. An verschiedenen Stellen sind Schall- und Erschütterungsmessstationen aufgestellt. Ein Sachverständiger überwacht die Messungen. Die Messergebnisse werden der Genehmigungsbehörde regelmäßig vorgelegt.

Der Tunnelvortrieb zur Herstellung des unterirdischen Streckenabschnittes wird an 24 Stunden an sieben Tage der Woche betrieben.

Die zu erwartenden Erschütterungen wurden im Zuge der Genehmigungsplanung anhand umfangreicher Gutachten untersucht. Die durch das Bauverfahren entstehenden Erschütterungen werden, wenn überhaupt, nur direkt oberhalb der Tunnelbohrmaschine vereinzelt und sehr kurzfristig bemerkbar sein. Der Vortrieb wird mit einem umfangreichen Messprogramm überwacht, ein Sachverständiger wertet die Messungen aus. Die Messergebnisse werden der Genehmigungsbehörde regelmäßig vorgelegt. Durch den Tunnelvortrieb sind keine Gebäudeschäden zu erwarten.

Der Tunnel befindet sich etwa 7 bis 18 Meter unter der Erdoberfläche (bezogen auf den Abstand zwischen Gelände- und Tunneloberkante). Der tieftste Punkt des Tunnels befindet sich im Bereich der Ludwigstraße.

Der lichte Innendurchmesser des Tunnels beträgt 5,90 Meter. Der Außendurchmesser weist inklusive der Tübbingstärke 7,15 Meter auf.

Das bereits bestehende Anschlussbauwerk des Stadtbahntunnelnetzes am Platz der Republik bedingt das Auffahren von zwei eingleisigen Tunnelröhren.