Notausstieg am Platz der Republik fertiggestellt

648 Tage war die Düsseldorfer Straße für den Verkehr stadtauswärts zwischen Karlstraße und Mainzer Landstraße gesperrt, denn am Platz der Republik musste im Rahmen der Verlängerung der Stadtbahnlinie U5 ins Europaviertel ein Notausstieg hergestellt werden: Alle 600 Meter muss es einen Notausstieg geben, sodass man im Ernstfall den Tunnel nach maximal 300 Meter verlassen kann. Auch die Feuerwehr gelangt im Brandfall über so einen Notausstieg in den Tunnel. Das Bauwerk ist nun im Rohbau fertiggestellt und ein weiterer kleiner Meilenstein im Projekt „Stadtbahn Europaviertel“ ist erreicht.

Immer eine Herausforderung: Bauen in der Innenstadt

Seit dem 15.10.2021 ist der Bereich am Platz der Republik für den Verkehr in Richtung Messe wieder freigegeben. Vorausgegangen sind Bauarbeiten, die auch mit manchen Überraschungen im Baugrund klarkommen mussten: So „entdeckten“ die Tiefbauer beim Herstellen der Baugrube nicht nur einen alten Stollen, sondern auch einen Kanal und stießen auf sogenannte Alt-Anker, die in keinen Plänen dokumentiert waren. Zusätzlich mussten im Zuge der Arbeiten auch diverse Leitungen im Bereich des Baufelds auf engstem Raum neu verlegt werden.

Auch beim Bau des Notausstiegs in acht Metern Tiefe gab es für die Ingenieurbauer der „ARGE U5 Europaviertel“ technische Herausforderungen zu meistern: So musste das Bestandsbauwerk aus den 1970ern mit dem neuen Bauwerk so verbunden werden, dass es auch wirklich gegen das anstehende Grundwasser abgedichtet ist und kein Wasser eindringen kann – eine anspruchsvolle Aufgabe.

Den Zugang zum Notausstieg ermöglicht ein hydraulisches Bodentor, das sich witterungs- und stromunabhängig von außen mit Hilfe eines Schlüssels bzw. von innen mittels eines Knopfes öffnen lässt. Innerhalb von acht Sekunden öffnet sich das Tor, zum Schutz der Passanten ist das Bodentor mit einem optischen und akustischen Warnsignal ausgestattet.

Und unter dem Platz der Republik?

Weiterhin laufen zwölf Meter unter dem Platz der Republik in der Südröhre aktuell die bergmännischen Tunnelbauarbeiten: Nachdem das 72 Tonnen schwere Schneidrad unter Druckluft aufwändig zerlegt und in Einzelteilen geborgen wurde, stellen die Mineure nun unter Druckluft den Anschluss mithilfe eines Tunnelbaggers Abschlag für Abschlag kleinteilig her. Der entstandene Hohlraum muss pro Abschlag immer wieder mit Bewehrungsmatten und Spritzbeton gesichert werden, bevor der nächste Abschlag ausgebrochen werden kann. So entsteht Stück für Stück der restliche Tunnel in Richtung Anschlussbauwerk. In der Nordröhre wird derzeit die Druckluftschleuse eingebaut, damit auch dort mit dem bergmännischen Tunnelvortrieb begonnen werden kann.

Baufeld in der Europa-Allee: Rampenbauwerk und Tunnel offene Bauweise

Wie bereits berichtet, wurden die Bohrarbeiten in der Europa-Allee im Oktober abgeschlossen; insgesamt wurden 18 Entspannungsbrunnen sowie 92 Entspannungslanzen hergestellt. Folglich konnte in der Kalenderwoche 41 im Bereich zwischen Londoner und Lissabonner Straße mit den Aushubarbeiten für das künftige Rampenbauwerk und den Tunnel in offener Bauweise begonnen werden. Im Zuge der Aushubarbeiten müssen noch zwei Schottwände im westlichen Bereich des Baufeldes abgebrochen werden, dies geschieht sukzessive mit dem Aushub. Bei den Abbrucharbeiten handelt es sich um lärmintensive Arbeiten.

Weitere Bilder finden Sie in unserer Galerie. 

Alle Angabe vorbehaltlich kurzfristiger Änderungen im Bauablauf.

 

Kontakt bei Fragen zum Projekt, Anliegen und Beschwerden

Auch unter den aktuellen Bedingungen der COVID-19-Pandemie sind wir – Franziska Roth und Anna Holthaus – für Sie erreichbar: Montags bis freitags von 08 bis 17 Uhr telefonisch unter 0171 862 41 85, per Email über info(at)sbev-frankfurt.de sowie nach Vereinbarung über MS Teams oder vor Ort auf der Baustelle.