Die Startbaugrube muss wasserdicht und verformungsarm sein, damit sie den Grundwasser- und Erddruckverhältnissen standhält. Derzeit laufen, nach erfolgreicher „Volumenberäumung“, die Aushubarbeiten an der Startbaugrube. Außerdem werden die Oberkanten der Schlitzwände begradigt und der obere Bereich mit einem Holzverbau und einem Holzgeländer als Absturzsicherung geschützt. Im Inneren der Baugrube muss teilweise Schotter aufgefüllt werden, damit die Baugeräte einen standfesten Untergrund haben.
In der vergangenen Woche hat ein Pumpversuch im oberflächennahen Bereich der Baugrube stattgefunden, um zu überprüfen, ob die Baugrubenwände wasserdicht sind. Der Pumpversuch war erfolgreich. Das Erdreich besteht hauptsächlich aus Sanden und Kiesen und wird nun sukzessive ausgehoben. Die tieferen Schichten (ab etwa 10 Meter unter der Geländeoberkante) bestehen aus Frankfurter Ton; dieser ist sehr feinkörnig und stellt damit eine quasi wasserundurchlässige Schicht dar. Zwischen den Tonschichten können auch Kalksteinlagen eingebettet sein, die wasserführend sein können. Um den Wasserdruck in diesen Schichten zu reduzieren, werden sogenannte Entspannungslanzen entlang der Baugrubenwände gebohrt, die so dem Wasser die Möglichkeit geben in den Lanzen nach oben zu steigen. In der Mitte der Baugrube werden derzeit Brunnen gebohrt, damit das innerhalb der Baugrube abgeschottete Grundwasser abgepumpt werden kann. Das Wasser wird anschließend gereinigt und über die Grundwasserleitungstrasse in den Main eingeleitet. Das Bohren der Brunnen kann kurzzeitig lärmintensiv sein. Es werden sechs Brunnen benötigt; die Bohrung pro Brunnen dauert etwa zwei Tage.
Parallel laufen weiterhin die zusätzlichen akribischen Kampfmittelsondierungen mit dem Verfahren der „Volumenberäumung“ in den übrigen Bauabschnitten. Dieses Verfahren ist äußerst zeitintensiv, da hierbei die ersten zwei bis vier Meter der Baubereiche sondiert und die Erde mit dafür speziell ausgestatteten Baggern schichtweise abgetragen werden muss. Grund für die verschärften Vorgaben sind Funde von diversen Kampfmittelresten. Aufgrund der Verzögerungen wird, wie der Magistrat in einer Stellungnahme mitteilte, die U5 erst im Laufe des Jahres 2024 in Betrieb gehen.